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Tag der Bildung: Technologie fördert Inklusion im Unterricht

20.01.2022
Nadège hält ein Audiogerät in den Händen, das ihr ermöglicht hat den Abschluss zu schaffen.
  • Inklusive Bildung
  • Stories

Digitale Geräte haben seit der Pandemie noch mehr an Relevanz gewonnen. Sie ermöglichen Homeoffice und die Pflege sozialer Kontakte. Aber auch im Bereich der inklusiven Bildung sind Laptop, Smartphone und Co. nicht mehr wegzudenken. Sie öffnen die Türen zu flexibleren Lernformaten für alle Kinder, auch jene mit Behinderungen. 

Mehr als 20 Millionen Kinder weltweit haben Behinderungen. Barrieren erschweren ihnen das Leben und ihr Recht auf Bildung wird durch rigide Unterrichtsstrukturen, limitierte finanzielle Ressourcen sowie durch negative Vorurteile stark eingeschränkt. 

Licht für die Welt setzt sich für das Recht von Kindern mit Behinderungen auf Bildung ein und fördert inklusive Bildungsprojekte: Kinder mit und ohne Behinderungen lernen gemeinsam. Technische Hilfsmittel spielen hierbei eine immer größere Rolle. 

Auch der Global Education Monitoring Report der UNESCO setzt sich mit der Anwendung von Technologie im Bereich inklusiver Bildung auseinander. Technologie ist ein wesentliches Werkzeug, das Barrieren reduziert und besseres Lernen ermöglicht. Sie muss jedoch richtig eingesetzt werden, um wirksam zu sein.

Boost für das Selbstbewusstsein

Die Vorteile für Kinder beim Einsatz von technischen Hilfsmitteln sind unbestritten. Technologien verbessern die Interaktion zwischen den Lernenden, ermöglichen barrierefreie Aufbereitung der Unterrichtsmaterialien, erleichtern das Lesen und Schreiben und führen somit zu einem besseren Lernerfolg. Dadurch wird das Wohlbefinden und Selbstbewusstsein gesteigert und die Chancen, nach dem Abschluss eine Anstellung zu finden, steigen. 

Deswegen statten wir in Burkina Faso Schulen und Lernende mit technischen Hilfsmitteln wie Audiogeräten aus und machen Bücher und Unterrichtsmaterialien für blinde Schüler*innen zugänglich. Als die Schulen wegen der Pandemie geschlossen waren, war das die einzige Möglichkeit weiter zulernen und sich auf Prüfungen vorzubereiten. 

„Damit blinde und sehbehinderte Schüler*innen Unterrichtsmaterialien nutzen und dem Unterricht folgen können, braucht es Investitionen. Wir müssen Lernenden mit Behinderungen mehr technische Hilfsmittel zur Verfügung stellen. Nur so kann Bildung inklusiv und zeitgemäß sein“, fordert Philippe Compaoré, Experte für Inklusive Bildung bei Licht für die Welt in Burkina Faso. 

Mit einem digitalen Audiogerät zum Schulabschluss

Nadège hat trotz der Pandemie ihren Schulabschluss geschafft und verfolgt ihr Ziel Journalistin zu werden. 

Nadège Kiema ist eine von 3832 Jugendlichen und Kindern aus Burkina Faso, die mit der Unterstützung von Licht für die Welt ihren Schulabschluss geschafft hat. Eine große Unterstützung war dabei das Audiogerät EVO 10, mit dem sie Vorlesungen aufgenommen und anschließend in Braille übersetzt hat. Der Einsatz von Technik hat ihr den Schulabschluss ermöglicht und ihren Lebensweg geprägt. Die junge Frau möchte nun ihr Ziel, als Journalistin zu arbeiten, erreichen.  

Barrierefreie Technologie im Unterricht

Auch für Lernende mit körperlichen Behinderungen sind barrierefreie Technologien wesentlich. Darunter fallen barrierefreie Bedienhilfen wie Keyboards, die mit den Händen oder mit den Füßen bedient werden, Joysticks, aber auch Programme und Plattformen, die barrierefrei programmiert sein müssen. 

Der Global Education Monitoring Report der UNESCO berichtet von vielen Pilotprojekten im Bereich der Inklusiven Bildung. Doch die Herausforderungen einer flächendeckenden Umsetzung sind in vielen Ländern ähnlich. Die Finanzierung fehlt, Kenntnisse in der Anwendung der Technologien von Lehrenden und Schüler*innen müssen geschärft und die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderungen bei der Einführung berücksichtigt werden. Licht für die Welt setzt sich dafür ein, dass Bildung inklusiv wird und fördert die Anwendung von Technologie im Unterricht und darüber hinaus.