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Bekämpfung der Augenkrankheit Trachom

Wir blinzeln unzählige Male am Tag, ohne darüber nachzudenken. Für Menschen, die an Trachom leiden, wird dieser natürliche Reflex jedoch zur Qual – und im schlimmsten Fall führt die Krankheit zur Erblindung. Erfahren Sie hier, was Trachom ist, wie es übertragen wird und was wir dagegen tun können.

1. Was ist Trachom und wie wird die Krankheit ausgelöst?

Trachom ist eine bakterielle Infektion der Bindehaut, verursacht durch das Bakterium Chlamydia trachomatis. Die Infektion führt zu wiederkehrenden Entzündungen und ist die weltweit häufigste Ursache für Erblindung infolge einer Infektionskrankheit.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben rund 1,9 Millionen Menschen durch Trachom ihr Augenlicht verloren. Etwa 103 Millionen Menschen leben in Regionen, in denen die Krankheit noch verbreitet ist, und sind damit einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt.

2. Wer ist am häufigsten von Trachom betroffen?

Frauen erkranken bis zu viermal häufiger an Trachom als Männer – vermutlich, weil sie im Alltag engeren Kontakt zu infizierten Kindern haben.

3. Wie wird Trachom übertragen?

Trachom hat vor allem dort eine Chance, wo Menschen auf engem Raum zusammenwohnen, niedrige Hygienestandards vorherrschen, kein sauberes Wasser zur Verfügung steht und Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert ist. Die Ansteckung erfolgt meist im häuslichen Umfeld, besonders häufig bei Kindern im Vorschulalter.

Die Übertragung erfolgt vor allem auf zwei Wegen:

  1. Durch direkten oder indirekten Kontakt mit infizierten Personen (z. B. über Hände, Handtücher oder Bettwäsche).
  2. Über bestimmte Fliegenarten, die Erreger von Auge zu Auge übertragen.

4. Wie kann Trachom behandelt werden?

Die gute Nachricht: Wird die Krankheit frühzeitig erkannt, lässt sie sich in den meisten Fällen mit Antibiotika behandeln. Eine einzelne Dosis kann oft schon ausreichen, um die Infektion zu stoppen und das Augenlicht zu retten. In fortgeschrittenen Fällen ist manchmal ein chirurgischer Eingriff notwendig, um bleibende Schäden zu verhindern.

Die WHO empfiehlt zur Bekämpfung der Krankheit die sogenannte SAFE-Strategie:

  • Surgery (Chirurgie bei fortgeschrittener Erkrankung)
  • Antibiotics (Antibiotikabehandlung)
  • Facial cleanliness (Förderung von Gesichts- und Handhygiene)
  • Environmental improvement (Verbesserung von Wasser- und Sanitärversorgung)

5. Was passiert, wenn Trachom nicht behandelt wird?

Zu Beginn äußert sich die Erkrankung meist durch gereizte, tränende und entzündete Augen. Betroffene sind stark lichtempfindlich und im Alltag deutlich eingeschränkt.

Wiederholte Infektionen über Jahre hinweg führen zu einer allmählichen Vernarbung der Bindehaut auf der Innenseite des Augenlids. Dadurch kann sich das Lid nach innen drehen, sodass die Wimpern ständig über die Hornhaut reiben (Trichiasis). Blinzeln wird für die Betroffenen so zu einer schmerzhaften Qual. Im weiteren Verlauf entstehen Hornhautnarben, die unbehandelt zur Erblindung führen können.

6. Ist Trachom vermeidbar?

Ja, Trachom ist vermeidbar. Dank verbesserter Hygiene, sauberem Wasser und flächendeckender medizinischer Versorgung konnte die Krankheit in vielen Ländern bereits eliminiert werden. In ärmeren Regionen der Welt stellt sie jedoch weiterhin ein großes Gesundheitsproblem dar.

7. Warum gibt es aktuen Handlungsbedarf?

Die Weltgesundheitsorganisation WHO will Trachom bis 2030 weltweit endgültig eliminieren. Licht für die Welt ist Teil dieser Allianz. Dank internationaler Programme wurde die Verbreitung von Trachom in den letzten 20 Jahren bereits um 90 Prozent reduziert. Viele Länder sind heute frei von dieser grausamen Infektion. Doch genau jetzt werden Gelder gekürzt, Medikamente erreichen abgelegene Regionen nicht mehr, Vorsorgeprogramme kommen zum Stillstand und dringend nötige Operationen bleiben aus. Wir dürfen nicht einfach zusehen, wie die Erfolge der letzten Jahre wieder zunichte gemacht werden.

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